Tag der Sprache – ein Beitrag der 1. Grundschule zur Europawoche- Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) in Ludwigsfelde

„Der Tag der Sprache ist ein Projekttag und unser Beitrag zur Europawoche, zum europäischen Gedanken“ – Schulleiterin Rita Bernhöft begrüßte am Mittwoch den Gesandten der Schweizerischen Botschaft Urs Hammer und den Innenminister des Landes Brandenburg Jörg Schönbohm (CDU) sowie einige Eltern.

Bevor die 235 Schüler der 1. Grundschule sich in ihre Klassenräume begaben, um sich je nach Alter an Projekten wie Sprachspielen, Märchen, Hokuspokus, Dichterwerkstatt oder Big Challenge zu beteiligen, stellten sich acht Kinder aus nicht deutschsprachigen Elternhäusern in ihrer Muttersprache vor. Franziska in Englisch, Sylvia in Italienisch, Roxana in Polnisch. Es folgten Russisch, Türkisch, Chinesisch und Albanisch. Mit dabei auch die zierliche My-Linh aus Vietnam, die schon seit fünf Jahren die 1. Grundschule besucht. Das Deutsch der Elfjährigen klingt genauso fließend und mühelos wie ihr Vietnamesisch. Die vier Jahre jüngere Era, die albanische Eltern hat, umarmte sie stürmisch. Die Freundinnen strahlten, während die Schulleiterin das Motto des Tages erklärte: „Wir sprechen miteinander und verstehen uns, denn Sprache verbindet.“

Fred Schlegel, Lehrer für Sport, Sachkunde und Mathematik, spielte auf der Trompete das Europalied. Ein heiterer Schultag, an dem zu spüren war, was Rita Bernhöft ausdrückte: „Europa ist ein großes Haus mit vielen Zimmern.“ Rita Schulz, Lehrerin für Englisch und Geschichte, eröffnete den Big Challenge, einen europaweiten Englischwettbewerb, an dem sich die Schule jetzt erstmals beteiligte. Die Schüler der 5. und 6. Klassen hatten 45 Minuten Zeit, um 54 Fragen zu beantworten. Ziel sei es, die Englischkenntnisse auf diese spielerische Weise zu verbessern, so die Lehrerin, die mit einer Gruppe von Kindern auch den Gesandten der Schweizerischen Botschaft Urs Hammer vom Zug abholte. Einem kleinen Festumzug glich der Trupp, der mit einer Riesensonnenblume voran vom Bahnhof zurück zur Zwiebelturmschule zog. Die Kinder hingen an den Lippen des freundlichen Schweizers, als er über sein wunderschönes Land und über die kulturelle Unterschiedlichkeit der einzelnen Kantone sprach.

In den als Beispielen angeführten Liedtexten wurde die Vielfalt der Sprachen deutlich. Innenminister Schönbohm stellte sich in einem Gesprächskreis den Fragen der größeren Schüler. Nach Schönbohms einführenden Worten legten die Schüler ohne protokollarische Pause auch gleich los. So fragte der zwölfjährige Marvin: „Herr Minister, auf der ganzen Welt geht durch die Wirtschaftskrise das Geld verloren. Wo geht es hin?“ Der CDU-Politiker sprach von den Problemen mit den Hauskrediten in den USA und dass der Finanzmarkt der ganzen Welt zusammenhängt. „Die Werte pendeln in der freien Marktwirtschaft“, führte er weiter aus, „und so verschwindet das Geld.“ Neben dieser Politikstunde versuchten sich andere Kinder an Zungenbrechern, Zauberkunststücken und einem Hörspiel. Das Haus summte. Ein Tag ganz nach dem Geschmack der Kinder. (Von Gudrun Ott)

 

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 09.05.2009