"Lärmschutz ist nichts Neues für mich" - Katherina Reiche (CDU) ist als Parlamentarische Staatssekretärin jetzt zuständig für den Luftverkehr
- 21. Dezember 2013
Die in Frankenfelde bei Luckenwalde lebende Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (CDU) gehört auch dem neuen Bundeskabinett als Parlamentarische Staatssekretärin an.
Sie wechselte vom Umwelt- zum Verkehrsministerium. Die MAZ telefonierte gestern mit ihr.
MAZ: Wo sind Sie gerade?
Katherina Reiche: In Bonn. Hier ist der zweite Dienstsitz des Verkehrsministeriums, so dass es nicht nur eine Amtsübergabe in Berlin gab, sondern natürlich auch eine Vorstellung bei den Bonner Kollegen.
Dann pendeln Sie also jetzt immer zwischen Berlin und Bonn?
Reiche: Das habe ich vorher auch. Das Bonn-Berlin-Gesetz hat es auch in diese Koalitionsvereinbarung geschafft. Dafür sorgen schon die Kollegen aus NRW, egal von welcher Partei sie sind.
Wenn sich für Sie räumlich nicht viel geändert hat, dann aber doch inhaltlich, oder?
Reiche: Natürlich. Wir haben uns unter den drei Parlamentarischen und den beiden beamteten Staatssekretären die Arbeit aufgeteilt. Ich bin schwerpunktmäßig zuständig für den Luftverkehr. Dazu gehören auch die Deutsche Flugsicherung und der Lärmschutz.
Da gibt es ja auch ihn Ihrer heimatlichen Region einiges zu tun.
Reiche: Ich habe ja schon Übung im Umgang mit den Bürgerinitiativen. Und ich habe mich ja schon davor als Bundestagsabgeordnete und als Umwelt-Staatssekretärin mit dem Thema befasst und engen Kontakt mit vielen Initiativen gehalten. Insofern ist es also nichts Neues für mich.
Aber vom Ansatz her schon.
Reiche: Funktionierende Infrastruktur ist wichtig als Basis unseres Wohlstands.
Aber: Die Infrastruktur ist für die Bürger da, nicht umgekehrt. Dann müsste ja der BER schnellstens verlegt werden.
Reiche: Das erwartet ja keiner und geht auch nicht. Aber die Bürger müssen das Gefühl haben, dass sich die Politik ehrlich und ernsthaft um ihre Probleme kümmert. Besonders die Landesregierung muss Vertrauen zurückgewinnen.
Der Bund als Gesellschafter der Flughafengesellschaft hat sich bisher stets vornehm in Sachen Lärmschutz zurückgehalten. Wird er sich wenigstens künftig wieder am Dialogforum beteiligen?
Reiche: Ich brauche keine formalen Institutionen, um mit den Bürgern zu kommunizieren. Es gibt aber Zuständigkeiten und die liegen, was baurechtliche Maßnahmen betrifft, beim Land. Herr Platzeck hat mehr Lärmschutz versprochen, ich erwarte, dass das Land seine Zusagen einhält.
Sind Straßen gar nicht Ihr Thema?
Reiche: Doch. Ich bin ja auch noch für die neuen Länder zuständig. Da werde ich mich auch um meine Heimat Brandenburg kümmern.
Da gibt's hier einige Wünsche wie die B-246-Westumfahrung von Trebbin, um den Flugplatz Schönhagen besser anzubinden.
Reiche: Ich weiß. Ich kenne mich da aus. Der Bundesverkehrswegeplan wird ja gerade erarbeitet.
Wie kommen Sie morgens von Luckenwalde nach Berlin?
Reiche: Mit dem Zug.
Interview: Hartmut F. Reck
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 21.12.2013