Luckenwalder Politiker fordern Erhalt des Krankenhauses

Die Bürgermeisterin von Luckenwalde und weitere Kommunalpolitiker fordern den Erhalt des Krankenhausstandortes Luckenwalde. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Trägergesellschaft des Hauses insolvent ist. 

Nach der Nachricht über die Insolvenz der Trägergesellschaft des Luckenwalder Krankenhauses wird in der Stadt der Erhalt des Klinikstandortes gefordert. „Mit der Insolvenz in Eigenverwaltung haben wir jetzt ein Stück Klarheit“, sagte Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide (SPD) am Mittwoch der MAZ. Sie ist davon überzeugt: „Das Krankenhaus hat einen guten Ruf, gutes Personal und wird weiter bestehen bleiben.“ Dass es bereits eine Reihe von Interessenten zur Übernahme gebe, zeuge von der Attraktivität des Standortes. Herzog-von der Heide, Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) und Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretär Andreas Büttner bemühen sich derzeit um ein Treffen mit dem Geschäftsführer und dem Sachverwalter in der nächsten Woche in Luckenwalde. 

Bürgermeisterin: Verbund mit Thüringen zu weit gespannt

Herzog-von der Heide sieht den Verbund der Betreibergesellschaft eher skeptisch. „Die Brücke Brandenburg-Thüringen ist zu weit gespannt“, sagte sie und befürchtet eine stiefmütterliche Behandlung des einzigen Brandenburger Standortes. „Ich wünsche mir für Luckenwalde ein selbstbewusstes Krankenhaus mit einem starken Partner an der Seite“, erklärte sie.

Eichelbaum: Klinik ist systemrelevant

Für Danny Eichelbaum, CDU-Landtagsabgeordneter und Chef der CDU-Kreistagsfraktion, ist die Luckenwalder Klinik „für die Gesundheitsversorgung im Landkreis systemrelevant“. Es müsse alles getan werden, um den Weiterbetrieb zu ermöglichen. „Es stellt sich die Frage, welche Maßnahmen die Landesregierung ergreift, um den Standort zu erhalten und ob sie als Aufsichtsbehörde in Gespräche mit der Unternehmensleitung involviert war“, so Eichelbaum.

Stadtverordnetenversammlung: Verstehe Insolvenz nicht

Die Stadtverordnetenvorsitzende Heidemarie Migulla (Linke) reagierte entsetzt: „Mir ist gleich ganz heiß geworden“, sagte sie der MAZ, „und mir ist unbegreiflich, wie ein Krankenhaus der Regelversorgung insolvent sein kann.“ Als Luckenwalderin wünsche sie sich, dass die traditionsreiche Klinik erhalten bleibt. „Aus eigener Patientenerfahrung kann ich sagen, dass es ein gutes Krankenhaus ist“, erklärte die 75-Jährige.

Klinik in Bad Freienwalde in Problemen

Dabei war bereits bekannt, dass das Unternehmen in Schwierigkeiten steckt. Die schlechte Finanzlage der Klinik im thüringischen Bad Frankenhausen hatten in Luckenwalde zur Verunsicherung bei der Belegschaft, Patienten und Kommunalpolitikern geführt. Vor kurzem machten sogar Gerüchte über eine Schließung die Runde, die schnell dementiert wurden. Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide (SPD) und Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) hatten erst jüngst in einem Brief an die Geschäftsführung ihre Sorge um die Zukunft des Krankenhauses ausgedrückt und dessen Fortbestand gefordert. Von Elinor Wenke

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 12.12.2018