Abwärmenutzung soll geprüft werden Verdichterstation Mallnow besucht

Die CDU–Abgeordneten Ralf von der Bank, Lutz Möbus und Bernd Hüsgen sind nach einem Besuch der Wingas-Verdichterstation Mallnow (Märkisch-Oderland) am Sonnabend der Meinung, dass eine rationelle Abwärmenutzung auch in Radeland möglich sei. Dort soll bekanntlich eine im Vorfeld umstrittene Verdichterstation im Zusammenhang mit dem Bau der Opal-Erdgasleitung entstehen. Ziel des Besuchs der Delegation, zu der auch Baruths Bürgermeister Peter Ilk (LOB) gehörte, war es, sich einen Eindruck von der Verdichterstation in Mallnow zu machen, die der neu zu errichtenden Station bei Radeland ähnlich ist. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen des Lärmschutzes und der rationellen Energienutzung.

Die Gasturbinenverdichteranlage, die nahe Radeland errichtet wird, besteht aus vier Gasturbinen mit einer Gesamtfeuerungsleistung von zirka 380 MW (4 x 95 MW), mit je rund 32 MW mechanischer Leistung. „Die Anlage in Mallnow“, so der Kreistagsabgeordnete von der Bank, „besteht dagegen aus drei Gasturbinenverdichtern vergleichbarer Leistung.“ Der Unterschied bestehe darin, dass in Mallnow zusätzlich eine Abwärmenutzung in einem Abhitzekessel mit angeschlossener Dampfturbine stattfindet. In Mallnow werde von der Dampfturbine ein Verdichter für die Erdgasförderung angetrieben.

Von der Bank schlug vor Ort ein Konzept für Radeland vor, nach dem ebenfalls mit einer Dampfturbine, die durch Abwärme der Gasturbinen angetrieben wird, mittels eines Generators elektrischer Strom erzeugt werden soll. „Eine grobe Abschätzung vor Ort zeigt, dass durch eine derartige Anlage zusätzlich rund 30 MW elektrischer Strom erzeugt werden könnten“, glauben von der Bank und Möbus. Baruths Bürgermeister Peter Ilk (LOB) indes ergänzte diesen Vorschlag noch. Er könnte sich ein kleines Stadtwerk vorstellen, um die Bewohner Baruths mit eigener elektrischer Energie versorgen zu können.

Die Vertreter von Wingas, Thomas Uhlenbrock (Leiter Betriebsbereich Ost) und Rainer Maedge (Leiter Öffentliche Beziehungen), sagten zu, diese Variante untersuchen zu wollen, heißt es in einer Pressemitteilung der beiden CDU-Kreistagsabgeordneten von der Bank und Möbus. Wingas sei immer bestrebt, Abwärme wirtschaftlich zu nutzen. Ab 2017 soll die Verdichterstation in Radeland ihren maximalen Leistungsausbau erhalten, wenn die vierte Gasturbine in Betrieb geht.

Bürgermeister und Abgeordnete haben sich außerdem zeigen lassen, dass die Gasturbinen durch eine Lärmschutz-Ummantelung und durch das Gasturbinenhaus gut schallgedämmt sind. „Bei Teillast der Gasturbinen wurde direkt neben der geschlossenen Eingangstür der Anlagenlärm subjektiv als kaum störend empfunden“, heißt es nach dem Besuch. (Von Fred Hasselmann)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 17.05.2010

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