Computer für Schüler gespendet

Mit einer gemeinsamen Aktion wollen der Großbeerener Unternehmer Silvio G. Schelinsky und Adrian Hepp (CDU) benachteiligte Schüler im Distanzunterricht unterstützen

Großbeeren. Mehr als ein Jahr nach dem Auftreten der ersten Corona-Infektionen in Deutschland und elf Monate nach den ersten Schulschließungen ist der „digitale Unterricht“ im Gerede. Nicht überall funktioniert er wirklich. Und wenn, dann ist längst nicht die Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler gesichert. Zu oft fehlt es am Notwendigsten: dem Arbeitsgerät.

Silvio C. Schelinski, Unternehmer aus Großbeeren, und Adrian Hepp, Vorsitzender der CDU in Großbeeren und Kreistagsabgeordneter in Teltow-Fläming, wollen gemeinsam ein Signal setzen. Insgesamt einhundert Schulungs-PCs aus dem Bestand des Unternehmens sollen an Schülerinnen und Schüler im Landkreis Teltow-Fläming verteilt werden. Unterstützt werden sie dabei vom Berliner Verein Re-Use, der die gebrauchten Rechner aufarbeitet, die Festplatten neu formatiert und alles gebrauchsfertig installiert, Office-Software inklusive.

Schelinsky hat bereits 2016 der Großbeerener Otfried-Preußler-Schule 220 Tablet-Computer gespendet. „Das war alles andere als einfach“, berichtet er gegenüber der MAZ. Der guten Absicht standen zahlreiche bürokratische Hemmnisse im Weg, von der ersten Idee bis zur vollendeten Tatsache dauerte das alles ein gutes halbes Jahr. Auch deshalb sollen die Rechner nun nicht an die Schulen gehen, sondern direkt den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt werden, die die Geräte für den Distanz-Unterricht in der aktuellen Situation dringend brauchen.

„Ich bin seit über 20 Jahren in Berlin und Brandenburg mit der Umsetzung von sozialen Projekten und der Beratung von sozialen Einrichtungen tätig“, begründet der Unternehmer sein Engagement. „Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum nach fast einem Jahr Pandemie noch immer nicht sichergestellt ist, dass alle Schüler am digitalen Lernen von zu Hause aus teilnehmen können.“ Im Zuge von Verlagerungen von Schulungsveranstaltungen seiner Bildungseinrichtungen auf Fernunterricht standen die Rechner zuletzt ungenutzt rum. Schelinsky, der sich mit seinen beiden Unternehmen trias gGmbH und Gesellschaft für Datenschutz und Projektentwicklung (GfDP) sowohl im sozialen wie auch im IT-Bereich bestens auskennt, beschloss deshalb, die Rechner einer sinnvollen Verwendung zuzuführen.

„Die aktuelle, durch Corona geprägte Situation, ist sehr prekär, weil nicht wirklich absehbar ist, wie lange sie noch anhält. Dabei müssen wir sicherstellen, dass wir auf diesem Weg nicht die Generation verlieren, auf der unser aller Zukunft aufbaut“, sagt der Unternehmer. „Und weil nach meiner Einschätzung sich auch nach der Krise ein Teil der Bildung vom Präsenzunterricht auf Home-Learning verlagern wird, habe ich mich entschlossen, einen Teil der Computer sinnvoll einzusetzen.“

Technisch handelt es sich bei den Geräten um neuwertige Computer für den Distanz-Unterricht: All-in-One-PCs mit Tastatur und Maus, eingebauter Webcam und DVD-Laufwerk im Monitorgehäuse. Gemeinsam wollen Schelinsky und Hepp die ersten Rechner an sozial benachteiligte Schüler ausliefern. Ab dem 5. Februar könne sich Interessenten für einen der Computer über die Webseiten der www.trias-sozial.com oder der www.re-use-berlin.de bewerben. Um Missbrauch zu verhindern, ist es erforderlich, dass die jeweiligen Klassenlehrer oder die Schulleitungen bestätigen, dass der Schule bekannt ist, dass der jeweilige Schüler über keinen eigenen Computer verfügt oder dass die familiären Verhältnisse die Bereitstellung eines PCs kurzfristig nicht erlauben. Für die Bewerbung werden die notwendigen Formulare auf den Webseiten bereitgestellt.

Von Udo Böhlefeld

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung - Zossener Rundschau, Seite 12, 01.02.2021

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.