Bürgermeisterwahl - Carl Ahlgrimm kandidiert

Jetzt ist es offiziell: Der parteilose Bürgermeister von Großbeeren, Carl Ahlgrimm, wurde am Dienstag vom CDU-Gemeindeverband zum Bürgermeisterkandidaten für die Wahl am 11. April nominiert.

Wie MAZ bereits berichtet hatte, wurde er von einer Bürgermeister-Findungskommission des CDU-Ortsverbandes vorgeschlagen. In Ermangelung eines besseren beziehungsweise eines erfolgversprechenderen Kandidaten aus den eigenen Reihen entschied man sich für den parteilosen Amtsinhaber. „Ein guter Bürgermeister muss sein Amt mit Beständigkeit ausüben und Entscheidungen sachorientiert und transparent treffen“, so der CDU-Ortsvorsitzende Dirk Steinhausen. Ein Bürgermeister müsse einerseits die Verwaltung führen und andererseits solle er auch bürgernah sein, so Steinhausen. Beides liege bei Ahlgrimm in guten Händen.

Mit knapp 90 Prozent der abgegebenen Stimmen nominierte die CDU-Mitgliederversammlung Ahlgrimm zu ihrem Kandidaten. Dieser dankte für das entgegengebrachte Vertrauen. „Ich habe mich bereit erklärt, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren, weil ich den angefangenen Weg weitergehen möchte“, so der frisch gekürte Kandidat. Trotz aller Probleme in den vergangenen Jahren habe man in Großbeeren viel erreichen können.

Die Nominierung werde ihn aber nicht dazu bewegen, der CDU beizutreten, meinte Ahlgrimm gegenüber MAZ. „Ich bin und bleibe parteilos!“ Das war aber nicht immer so. Anderthalb Jahrzehnte war er Mitglied der SPD bevor er 1995 aus Unzufriedenheit über deren Politik sein Parteibuch zurückgab. „Seitdem fühle ich mich als Parteiloser ausgesprochen wohl“, so Ahlgrimm.

Er habe bereits Ende Juli allen Fraktionen in der Gemeindevertretung mitgeteilt, dass er wieder zu kandidieren gedenke und sich über eine möglichst breite Unterstützung freuen würde. Daraufhin sei die CDU am schnellsten gewesen, ihn zur Kandidatur für ihre Partei aufzufordern. Dem zu folgen sei ihm nicht schwer gefallen, da man sehr viele Übereinstimmungen in Fragen der weiteren kommunalen Entwicklung Großbeerens habe feststellen können. Das Verhältnis zwischen CDU und FDP, die ihn auch gern als Kandidaten gesehen hätte, sieht Ahlgrimm deswegen nicht als getrübt an. Er freue sich vielmehr, dass er auch von den Liberalen unterstützt werde. Schließlich habe die CDU beim letzten Bürgermeisterwahlkampf auch den FDP-Kandidaten unterstützt.

Das war aber nicht Ahlgrimm. Der eroberte vor acht Jahren den Bürgermeisterposten als Einzelkandidat. (Von Hartmut F. Reck)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 21.01.2010