Radweg - Der Minister bleibt beim Nein

Die Brücke, die künftig bei Thyrow über die neue B 101 führen soll, wird wohl zum Dauer-Aufreger. Denn das Land bleibt offensichtlich bei seinem Nein zu einem Fuß- und Radweg auf diesem Bauwerk. Dies ergibt sich aus der Antwort des brandenburgischen Infrastruktur- und Agrarministers Jörg Vogelsänger (SPD) auf eine sogenannte Kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Danny Eichelbaum.

Eichelbaum hatte unter anderem wissen wollen, ob die Landesregierung einen „straßenbegleitenden Radweg“ beim Bau der Brücke befürwortet. Knappe Antwort des Ministers: „Die Landesregierung setzt sich beim Bund dafür ein, dass dieser auch die zusätzlichen Kosten des straßenbegleitenden Radweges beim Bau der Brücke trägt.“ Falls die entsprechenden Verhandlungen mit dem Bund erfolglos sein sollten, habe man sich während des jüngsten Gesprächs im Ministerium mit Landrat Peer Giesecke (SPD) darauf verständigt, dass Fördermittel für Radwege an den Kreisstraßen 7232 und 7233 beantragt werden.

Das Land will jedenfalls laut Minister Vogelsänger weder einen neuen Plan aufstellen oder gar die auf gut 200 000 Euro bezifferten Mehrkosten für den Radwegbau übernehmen: „Nein, das Land nimmt keine Änderungen vor.“ Für Eichelbaum steht letztlich fest: „Das Land, das hier in erster Linie zuständig ist, stiehlt sich aus der Verantwortung.“

Für besondere Verbitterung hatte schon zuvor parteiübergreifend gesorgt, dass in diesem Gebiet kein Geld für den Fuß- und Radweg, aber vier Millionen Euro für Querungshilfen für Tiere bereitgestellt werden. Landrat Giesecke nannte dies „menschenverachtend“. Im Kreisausschuss hatte er vor einem Monat außerdem ein Wort für den gesamten Vorgang gefunden: „hanebüchen“. (efg)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 05.05.2010