Auch Gerhard im Visier der Fahnder - Korruptionsermittlungen ausgeweitet

Die Ermittlungen um Korruptionsvorwürfe gegen Amtsträger im Landkreis Teltow-Fläming weiten sich aus. Es wird auch gegen den Bürgermeister von Ludwigsfelde, Frank Gerhard (SPD), ermittelt. Dies bestätigte gestern auf MAZ-Nachfrage Oberstaatsanwalt Frank Winter von der für Korruptionsfälle zuständigen Staatsanwaltschaft Neuruppin. Auch Gerhard soll vom Bauunternehmer Manfred Cieslik Vorteile angenommen haben; in Rede stehen offenbar Essenseinladungen. Zudem sollen Mitarbeiter der Kreisverwaltung ins Visier der Korruptionsfahnder geraten sein.

Es war bereits bekannt, dass gegen Landrat Peer Giesecke (SPD), den ehemaligen Bürgermeister von Ludwigsfelde, Heinrich Scholl (SPD), und den Bürgermeister von Großbeeren, Carl Ahlgrimm (parteilos), wegen Korruptionsverdachts ermittelt wird. SPD-Kreischef Gerhard reagierte entspannt auf die Vorwürfe: „Es überrascht mich nicht. Überall, wo Manfred Cieslik Bauprojekte hat, wird ermittelt.“ Bezüglich der Cieslik-Bauten in Ludwigsfelde sei absolut korrekt gehandelt worden, versicherte er. „Ich stelle mich dem ohne Selbstvorwürfe.“

Gerhard begrüßt nach eigenem Bekunden die Ermittlungen der Staatsanwälte. „In der öffentlichen Wahrnehmung ist Teltow-Fläming ja fast so etwas wie ein Sumpf der Korruption. Dem kann man nur mit dem Abschluss eines objektiven Ermittlungsverfahrens wirksam entgegentreten“, sagte der Bürgermeister.

Oberstaatsanwalt Winter rechnet damit, dass die Ermittlungen seiner Behörde im Sommer abgeschlossen sein werden. Im „Kernkomplex“ der Vorwürfe sei man noch gut beschäftigt, berichtete er. Die Presseveröffentlichungen zu dem Vorgang hätten zu weiteren anonymen Anzeigen geführt, denen man nachgehen musste. (Von Ekkehard Freytag)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 05.05.2011

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