Polizeireform: Wache Zossen bleibt als Revier erhalten

Zufrieden hat Bürgermeisterin Michaela Schreiber (Plan B ) die Entscheidung von Innenminister Dietmar Woidke (SPD) zur Kenntnis genommen, Zossen nun doch als Polizeistandort – wenn auch nur als Revier und nicht als 24-Stunden-Wache – erhalten zu wollen. „Das ist zumindest ein Teilerfolg“, sagte sie. Noch in der vergangenen Woche hatte sie dem Minister während einer Beratung in Brandenburg/Havel vorgerechnet, dass die seiner Entscheidung für eine Schließung der Wache zugrunde liegenden Zahlen und Einschätzungen falsch sind. „Man übersieht in Potsdam, dass unsere Region boomt“, so die Rathauschefin. Schon jetzt wohnen im Einzugsbereich der Wache in Zossen mehr als 61 000 Menschen. Tendenz steigend. Auch der CDU-Land- und Kreistagsabgeordnete Danny Eichelbaum begrüßte die Entscheidung als „Schritt in die richtige Richtung“. Der Kampf für den Erhalt habe sich gelohnt. „Bis zur endgültigen Entscheidung des Innenministeriums über die Polizeistr  ukturreform muss jetzt dafür geworben werden, dass es im Norden des Landkreises Teltow-Fläming mindestens eine 24-Stunden-Polizeiwache gibt“, so Eichelbaum. Harsche Kritik an der geplanten Polizeireform kommt auch von Ortwin Baier (SPD). Der Bürgermeister von Blankenfelde-Mahlow beklagt ebenso wie Schreiber, dass der Bevölkerungszuwachs insbesondere im Speckgürtel von Berlin „keine adäquate Berücksichtigung“ findet. Bis heute habe er noch nicht verstanden, wie trotz eines Stellenabbaus von 1900 Polizeibeamten die Sicherheit und Präsenz vor Ort künftig glaubhaft gewährleistet werden solle. (Von Fred Hasselmann)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 07.05.2011