Die SWFG steht vor dem Totalumbau Neuer Geschäftsführer noch in diesem Jahr

Eine Gesellschaft wird umgebaut: Die Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises (SWFG) steht auf dem Prüfstand. Im Wirtschaftsausschuss einigten sich Politik und Verwaltung am Mittwochabend in Luckenwalde darauf, eine Arbeitsgruppe zum Thema zu bilden. Die Ausschussmitglieder votierten schon jetzt einstimmig für einen Antrag der CDU, demzufolge der Posten des SWFG-Geschäftsführers noch in diesem Jahr neu besetzt werden soll.

Landrat Peer Giesecke (SPD) hatte es im April bereits im Kreistag angedeutet: Die SWFG könnte teilweise in ein Wirtschaftsförderamt des Kreises überführt werden. Jetzt erneuerte er diese Aussage. Allerdings ließ er offen, wie das geschehen soll. Ein Konzept dafür gibt es nicht. Dies kritisierte Ralf von der Bank (CDU). Er erinnerte daran, dass eigentlich im vergangenen Jahr ein Sanierungsplan vorgelegt werden sollte – was nicht geschah. „Es fehlt die langfristige Perspektive“, rügte er.

Darum soll sich die Arbeitsgruppe nun bemühen. Diese regte Helmut Barthel (SPD) an. Er sagte, dass ein Konzept für die SWFG „unsere ureigene Aufgabe“ ist. Der Wirtschaftsförderungsbeauftragte des Kreises, Siegmund Trebschuh, wird das Gremium bis zum 15. Juni einberufen. Dort soll laut Giesecke über Strukturen, Kosten und Planstellen geredet werden.

Angesichts der prekären Haushaltslage des Kreises steht fest, dass die Wirtschaftsförderung eher zurückgefahren als ausgebaut wird. Die jährlich erforderlichen, wenigstens sechsstelligen, Zuschüsse an die SWFG werden genau beäugt. Mittlerweile ist sogar ein Verkauf des – kostspieligen – Biotechnologieparks denkbar.

Noch in der Sitzung wurde deutlich, dass die Immobilienverwaltung, welche die SWFG betreibt, weiter in Form einer GmbH organisiert werden dürfte. Hierfür bleibt ein Geschäftsführer erforderlich. Dieser hätte aber geringere Aufgaben als der jetzige Chef, Herbert Vogler. Dementsprechend soll er dann auch geringer entlohnt werden.

Vogler erreichte im vergangenen Herbst das Rentenalter. Giesecke verpflichtete ihn quasi per Handschlag dazu, „bis auf Weiteres“ diesen Posten zu besetzen. Wie lange Vogler dies tun wird, ist offen. Deshalb beklagte Hermann Kühnapfel (CDU) eine „Patt-Situation in der SWFG, die der Gesellschaft wie den Mitarbeitern nicht gut tut“. (Von Ekkehard Freytag)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 14.05.2011