Etwas mehr Öko darf es schon sein - Die CDU legt ein Strategiepapier zur Energiewende im Kreis vor

Woher soll der Strom kommen? Und wie teuer darf er sein? Diese Fragen der Neuausrichtung der CDU bei der Energiepolitik hat die kommunale Ebene erreicht. Die Union im Kreis Teltow-Fläming hat dazu nun ein eigenes Eckpunktepapier vorgelegt. Es wurde beim Kreisparteitag am vergangenen Wochenende einstimmig beschlossen.

Dass die Christdemokraten die Grünen in ihren Positionen überholen würden, war nicht zu erwarten. Den „Öko“-Energieformen stehen sie weiterhin distanziert gegenüber, sprechen sich aber dafür aus, dass „künftig ein steigender Anteil des Stroms dezentral in der Fläche und in regenerativer Form produziert werden muss“. An dieser Stelle kommt der TF-Kreis ins Spiel, denn er hat viel Fläche.

Zwei Schwerpunkte für die künftige Entwicklung sieht die CDU bei Sonnenenergie und der Erdwärme. So sollten „alle öffentlichen Gebäude“ geprüft werden, ob man auf ihren Dächern nicht Photovoltaik-Zellen installieren kann. Außerdem soll der Kreis Flächen für Bürgersolaranlagen zur Verfügung stellen. Dabei können Privatleute ihr Geld in Solarparks investieren und als Geldanlage nutzen. Bei der Geothermie sieht die CDU die Möglichkeit, Bürger zu unterstützen, um sich mit Strom oder Wärme zu versorgen. Im Kreis gebe es dafür noch „enorme Potenziale“.

In Sachen Windkraft und Biomasseanlagen schlägt die CDU eher den Kurs der Bürgerinitiativen der Region an – sie schließt den weiteren Ausbau faktisch aus. Bei der Windkraft fordert sie „einen Mindestabstand von zwei Kilometern zu Wohnbevölkerung“. Auch sollten Windräder nur errichtet werden, wenn die Anwohner und Gemeinden sie akzeptieren und gleichzeitig Stromspeicher geschaffen werden. Die Biomasse wiederum soll nur ausgebaut werden, wenn dafür nicht die Lebensmittelproduktion dem Anbau von Energiepflanzen weicht.

Und wer hat die Energieversorgung in der Hand? Die Antwort der CDU: Städte, Gemeinden und Stadtwerke – nicht der Kreis selbst. „Die Errichtung von zentralistischen Kreisenergiewerken lehnen wir ab“, heißt es in dem Papier. Die Verwaltung in Luckenwalde sollte an der eigenen Energieeffizienz arbeiten. Wärmedämmung, Stromspargeräte, schadstoffarme Fahrzeuge, Gebäudemanagement und Schulungen für Mitarbeiter werden vorgeschlagen. Außerdem seien Netzwerke aus Fachleuten und Ansprechpartnern nötig, um sowohl die Nutzung regenerativer Energien zu fördern als auch das Fachwissen für das Energiesparen zu bündeln. (Von Alexander Engels)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 07.09.2011