Plaudern mit einem Staatsbürger in Uniform Den Bundeswehrsoldaten soll bei verschiedenen Aktionen Dank gesagt und Respekt gezollt werden
- 12. November 2011
Ein Soldat lässt sich nicht gern in die Karten schauen, dennoch versuchte die kleine Gesprächsrunde am Donnerstag im Bücherkontor Jüterbog mit vielen Fragen ein paar spannende Informationen aus dem Hauptfeldwebel herauszuholen.
In gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre saß der „Staatsbürger in Uniform“, wie sich Hans Koenen selbst bezeichnet, mit seinen Gesprächspartnern zusammen. Geplaudert wurde ganz ungezwungen über Bundeswehr, Wehrpflicht, Afghanistan und den Militärstandort Holzdorf.
Über die lange Geschichte der Garnisonstadt Jüterbog und über ihre Soldaten sprach zur Einstimmung auf den Diskussionsabend der Ortschronist Henrik Schulze. Zu der Veranstaltung rund um die Bundeswehr hatte Jenny Günther, Vize-Vorsitzende der Jungen Union Teltow-Fläming eingeladen: „Mir war es ein ganz persönliches Anliegen, zu mehr Solidarität mit unserer Truppe aufzurufen“, sagte die junge Frau. Sie habe so viele Soldaten im Freundes- und Familienkreis, da halte sie einen einzelnen Gedenktag für zu wenig, um der Truppe gebührend zu danken.
Und so initiierte sie im Alleingang eine ganze „Aktionswoche“ im Landkreis für mehr Solidarität mit der Bundeswehr, um Bürger zu mehr Unterstützung und Dank aufzurufen. Sie verteilte unter anderem gelbe Schleifen an Bürger in der Jüterboger Altstadt, Großbeeren oder Zossen. „Ich habe viel Positives und viel Zustimmung zum Thema Bundeswehr auf der Straße von den Bürgern erfahren“, gab sie ihre Erfahrungen in der Runde weiter.
Auch Hauptfeldwebel Hans Koenen wusste nur Gutes über seine Wahlheimat Jüterbog zu berichten. „Ich fühle mich hier sehr wohl als Soldat“, sagte Hans Koenen. In Jüterbog sei sehr viel Solidarität für die Bundeswehr zu spüren. Er führt das auf die lange Militärgeschichte der Stadt zurück. Trotzdem wünschte er sich mehr Sympathien für die Truppe in Deutschland. „Sicherlich ist gerade in wirtschaftsschwachen Regionen die Bundeswehr mit der Kaufkraft der Soldaten von großer Bedeutung. Aber dennoch sollte man bei Diskussionen über die Truppe und Standorten nie vergessen, welchen wichtigen Auftrag und harten Job die Soldaten in Wirklichkeit für den Dienst an unserem Land leisten.“ (Von Kathrin Burghardt)
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 12.11.2011