Nachwuchs voran - Jenny Günther und Udo Reich führen nun die Stadt-CDU

Die Entscheidung kam so kurzfristig, wie überraschend: Die langjährige Vorsitzende der Jüterboger CDU, Karin Mayer, hat auf eine weitere Amtszeit verzichtet. Die 59-Jährige übergibt die Führung in die Hände von Jenny Günther (27 Jahre). Das entschied eine Parteiversammlung am Freitagabend.

Die junge Politikwissenschaftlerin setzte sich bei den Vorstandswahlen gegen den langjährigen Stadtverordneten Ulrich Klebe durch. Der bisherige Vize-Vorsitzende wurde anschließend zum Schatzmeister gewählt. Günthers Stellvertreter ist nun Udo Reich, ebenfalls ein jüngeres Mitglied. Die neue Parteichefin, die beruflich im CDU-Wahlkreisbüro in Luckenwalde tätig ist, spricht deshalb auch von einem Generationswechsel. Weitere Vorstandsmitglieder sind Hans Ulrich Thor, Wolfgang Schmidt und Bruno Meyer.

„Die Demokratie und die Parteien leben auch von personeller Erneuerung“, sagte Karin Mayer und erinnerte in ihrer Bilanz an kommunalpolitische Erfolge. Dazu zählte sie beispielsweise die Einführung eines Bürgerhaushaltes, die Weiternutzung des Krankenhauses als Ärztehaus und die Runden Tische mit Sportvereinen, Bundeswehr und Landes- und Bundespolitikern. (Von Alexander Engels)

INTERVIEW

Der Bürgermeister ist immer willkommen

Einen Generationswechsel will Jenny Günther bei der CDU einläuten. Dazu fragte Alexander Engels bei ihr nach.

 

MAZ: Was können die Jüterboger von einer jünger geführten CDU erwarten?

Jenny Günther: Als junges Parteimitglied geht man Dinge einfach anders an, ist vielleicht pragmatischer und voller Tatendrang. Ein Wunsch von mir ist, dass wir Sachfragen über Parteigrenzen hinweg in Jüterbog angehen, zum Beispiel den Haushalt.

 

Meinen Sie damit die Kooperation mit FDP und Bauern?

Günther: Wir arbeiten mit allen Fraktionen und Stadtverordneten zusammen. Da aber viele Mitglieder danach gefragt haben, werden wir das Thema auch im Vorstand und bei einer Mitgliederversammlung in aller Ruhe beraten.

 

Wie soll das Verhältnis zum Bürgermeister aussehen? Im neuen Vorstand sitzen Sympathisanten von Arne Raue.

Günther: Wir werden mit ihm als Bürgermeister zusammenarbeiten, wenn er auf uns zukommt. Er ist immer willkommen bei unseren Veranstaltungen.

 

Möchten Sie ihn zurück in die CDU holen?

Günther: Herr Raue hat selbst entschieden, aus der CDU auszutreten, er muss selbst entscheiden, was er tut. Bürger, die unsere politischen Inhalte teilen, sind aber bei uns immer willkommen.

 

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 13.12.2011