Landrätin und Landtagsabgeordneter bekommen Absage von Bund und Land - Umgehungstraße für Trebbin gescheitert
- 23. Mai 2014
Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) und CDU-Landtagsabgeordneter Danny Eichelbaum haben eine Abfuhr erhalten. Sie hatten sich um eine Umfahrung Trebbins bemüht. Die Begründung der Absage kam von einer Politikerin, die sich gut in der Region auskennt.
Trebbin. Der Wunsch nach einer nordwestlichen Umfahrung Trebbins von der neuen B101 zur B246 wird wohl nie erfüllt werden. Das mussten nun der CDU-Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum und die Linken-Landrätin Kornelia Wehlan erfahren. Beide holten sich eine Abfuhr – Eichelbaum vom Verkehrsministerium des Landes und Wehlan von dem des Bundes.
Um diese „Spange" zwischen den beiden Bundesstraßen in absehbarer Zukunft auch vom Bund bauen zu können, muss das Projekt in den Bundesverkehrswegeplan 2015 aufgenommen werden. Dazu haben die Länder nach einheitlichen Kriterien das Bundesstraßennetz auf ihrem Territorium genau zu untersuchen. Die aktuelle Schwachstellenanalyse des Landes Brandenburg habe aber auf der B246 mitten durch Trebbin keine signifikanten Defizite aufgezeigt, schreibt Katherina Reiche (CDU), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, an die Landrätin. Sollten dem Kreis neue Erkenntnisse vorliegen, könne man sich wieder an sie wenden, so Reiche, die aus Luckenwalde stammt und sich in der Region gut auskennt.
Auch Eichelbaum erhielt vom brandenburgischen Verkehrsministerium eine Absage. Der Bau einer Ortsumfahrung Trebbin sei nicht zu begründen, heißt es in einer Antwort auf Eichelbaums kleine Anfrage, zumal es ja schon eine deutliche Entlastung durch die östliche Umgehung (neue B101) gegeben habe. Der Ortsdurchfahrt der B246 durch Trebbin wird eine nur geringe und für Bundesstraßen sogar unterdurchschnittliche Verkehrsbelastung attestiert.
Bisher wurden 89.000 Euro an Planungsmitteln in dieses Projekt gesteckt. Sollte die Straße doch gebaut werden, sei mit etwa 3,7 Millionen Euro an Baukosten zu rechnen und 450.000 Euro für Planungskosten, so das Ministerium. Die Spange als Kreisstraße zu bauen, wie es Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) vorgeschlagen hatte, könne grundsätzlich aus Mitteln des Entflechtungsgesetzes durch das Land gefördert werden, wenn Baurecht vorliegt.
Für Landrätin Wehlan sind die Reaktionen von Land und Bund „ein negatives Beispiel dafür, wie regionale Interessen behandelt werden". Sie erinnert daran, dass die Notwendigkeit der Spange schon 2003 vom Bund erkannt und deshalb auch der Kreisverkehr angelegt wurde, von dem die Spange abgehen sollte. „Dass sich nach elf Jahren alles anders darstellt, macht uns und vor allem die Trebbiner natürlich pappesatt." Von Hartmut F.Reck
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 23.05.2014