Stolpersteine: Fehlender Respekt muss verhindert werden

Zossen. Stadtverordnete Susanne Michler (CDU) hat bedauert, dass ihre Erklärung zu Beginn der Gedenkminute auf dem Marktplatz am Mittwoch von vielen nicht zu verstehen war. Die MAZ druckt deshalb ihr kurzes Statement im Wortlaut ab.


„Sehr geehrte Anwesende aus der Nähe und der Ferne, ich danke allen, die meinem Aufruf gefolgt sind, um ihre Zeit für eine Gedenkminute für das kostbare Gut des Bürgerrechts in der Stadt Zossen einzusetzen, den Juden dieser Stadt wurde in der Zeit des Nationalsozialismus das Bürgerrecht genommen. Die Erinnerung daran war in der DDR im öffentlichen Raum nicht möglich. Darum habe ich dieses Gedenken auf dem Marktplatz vorgesehen und nach geltendem Versammlungsrecht angemeldet. Wir alle setzen hier ein Zeichen der Erinnerung an Vertreibung und Mord an Zossener Bürgern und gegen die Verleugnung des Holocaust. Jede Initiative, die diese Erinnerung auf Straßen und Plätzen deutlich macht, ist zu begrüßen. Die Verlegung der Stolpersteine zum Andenken an ermordete Juden aus Zossen wurde von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen und auch finanziell unterstützt. Fehlender Respekt vor den Stolpersteinen muss von uns allen verhindert werden. Abschließend zitiere ich einen Vers aus einem Adventslied von Jochen Klepper, der mit seiner jüdischen Frau und Tochter vor deren Deportation den Freitod wählte: ’Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und Schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.’


Ich bitte Sie um eine Minute des Gedenkens für alle Juden aus Zossen, die ihrer Bürgerrechte beraubt und umgebracht worden sind.“

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 20.12.2008

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