Stadt will keine Gemeinschaftsunterkünfte - 8 Wohnungen für Flüchtlinge in Trebbin

Die Stadt Trebbin (Teltow-Fläming) will ihre Flüchtlinge von Anfang ins kommunale Leben integrieren und lehnt darum Sammelunterkünfte ab. Stattdessen will die Stadt Wohnungen zur Verfügung stellen, wie Bürgermeister Thomas Berger (CDU) sagt. Außerdem hofft die Stadt auf ehrenamtliche Paten aus der Bevölkerung.

Trebbin. Die Stadt Trebbin setzt bei der Unterbringung von Flüchtlingen auf Integration. Sie will, anders als in vielen Städten üblich, die Flüchtlingsfamilien nicht in Gemeinschaftsunterkünften oder Flüchtlingsheimen unterbringen, sondern in Wohnungen. So hat die Stadtverwaltung dem Landkreis eine Liste mit acht Wohnungen vorgelegt, die im gesamten Stadtgebiet verteilt sind und sich für die Unterbringung von Flüchtlingsfamilien eignen.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist Trebbin, wie andere Städte und Gemeinden auch, verpflichtet, Flüchtlinge aus Krisengebieten aufzunehmen. Laut Landkreis als zuständiger Behörde hat Trebbin die Voraussetzungen für 40 Flüchtlinge zu schaffen. „Dieser Verpflichtung will sich Trebbin auch nicht entziehen", erklärte Bürgermeister Thomas Berger (CDU) am Dienstag gegenüber der MAZ. „Aus meiner Sicht ist es aber besser, die neuen Einwohner sofort in das kommunale Leben zu integrieren, statt sie vorübergehend in Sammelunterkünften unterzubringen, um sie dann irgendwann mal mit einer Wohnung zu versorgen", so Berger weiter.

Er hatte das Gespräch mit privaten Wohnungsanbietern gesucht, unter anderem auch mit der städtischen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Trebbin (Trewo); sie wird zunächst vier Wohnungen zur Verfügung stellen. „Bei der Unterbringung in vorübergehenden Sammelunterkünften stehlen wir diesen Menschen nur Lebenszeit, die sie wesentlich sinnvoller für eine schnelle Integration bei uns nutzen können", begründet Thomas Berger das Trebbiner Modell. Rund 30 Flüchtlinge könnten damit zunächst aufgenommen werden.

Daneben sollen ehrenamtliche Paten aus der Bevölkerung dafür sorgen, dass sich die Familien in ihrer Heimat besser eingewöhnen können und das Gefühl bekommen, nicht alleingelassen zu sein. Berger hält nichts von einer fortwährenden Debatte über die sogenannten Flüchtlingsproblematik. „Wir sollten damit aufhören und stattdessen die Familien so empfangen, wie wir es mit ganz normalen Familien aus Spanien, England oder sonst woher aus Europa auch tun, die bei uns in Trebbin ihre neue Heimat haben", sagte er. Dazu gehöre auch eine funktionierende Nachbarschaft. „Das ist für mich gelebte Willkommenskultur", sagt Berger. Die Stadt sei dabei im Gespräch mit den örtlichen Kirchen in Trebbin und Glau.

Es würden aber weiterhin ehrenamtliche Paten gesucht. Auch ist die Stadt in Gesprächen mit Schulen, der Feuerwehr und Sportvereinen. Neben dem Wohnraum sei die Einbeziehung in das gesellschaftlichen eine Voraussetzung für das Gelingen des Integrationsmodells. „Die meisten Vereine haben Nachwuchssorgen, da wäre die Unterstützung durch die neuen Einwohner willkommen", so Berger. Von Elinor Wenke

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 04.02.2015

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