Interview: Einzigartige Möglichkeit
- 23. Februar 2015
Danny Eichelbaum ist Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion Teltow-Fläming und Präsident des Ringerverbandes Brandenburg (RVB).
MAZ: Warum sollen gerade die Sportvereine finanziell unterstützt werden?
Eichelbaum: Weil der Sport für die Integration herausragende, ja einzigartige Möglichkeiten bietet. Wer neu in einen Ort zieht, findet nirgends schneller Kontakt als über einen Sportverein. Wer fremd in einem Land ist, lernt im sportlichen Miteinander am schnellste die gesprochene Sprache und findet sich zurecht, das gilt vor allem für Kinder. Integration findet am besten auf dem Sportplatz, auf der Laufbahn oder in der Sporthalle statt. Diese integrative Kraft kann kein Asylgipfel und kein Plakat ersetzen.
Gibt es hierfür schon Beispiele im Landkreis?
Eichelbaum: Ja, selbstverständlich. Besonders erfolgreich ist in Luckenwalde das Kinderferienprojekt "Luckis Muckis" des 1. LSC. Einheimische Kinder und Flüchtlingskinder lernen hier jedes Jahr gemeinsam in einer Woche das Einmaleins des Ringens und unternehmen andere Freizeitaktivitäten. Sie erleben Fairness und Toleranz. Das ist gelebte Integration. Außerdem haben viele erfolgreiche Nachwuchsringer mit ausländischen Wurzeln hier in unserer Region ein neue Heimat gefunden.
Welche Erfolgsaussichten hat der Antrag heute im Kreistag?
Eichelbaum: Ich baue auf eine breite Mehrheit im Kreistag. Integration darf nicht nur ein Lippenbekenntnis sein. Integration muss vor Ort mit den Menschen stattfinden. Auch als Präsident eines Landessportverbandes appelliere ich an meine Kollegen in der Politik, mehr als bisher die Sportvereine bei der Integration von Flüchtlingen einzubeziehen.
Interview: Frank Neßler
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 23.02.2015