Landtagsabgeordneter Danny Eichelbaum auf Polizeistreife
- 04. Dezember 2015
Polizei in der Region hat einen guten Ruf
Ludwigsfelde. Der CDU- Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses des Landtages absolvierte in der letzten Woche eine Schicht im Funkstreifenwagen in Ludwigsfelde und Blankenfelde-Mahlow und fordert eine bessere Personalausstattung der Polizei. Mit ihm sprach BlickPunkt Redakteur Jörg Reuter.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, die Polizeibeamten bei ihrem Dienst in unserer Region zu begleiten?
Mir ist es wichtig, nicht nur vom Innenministerium, sondern vor allem von den Polizeibeamten vor Ort zu erfahren, wo der Schuh drückt und was die Landespolitik machen kann, um die Menschen in unserer Region effektiv vor Straftaten zu schützen. Das erfährt man am ehesten, wenn man mit dabei ist, wenn die Polizisten auf Streife sind.
Welche Eindrücke haben Sie gewonnen?
Zunächst, dass die Kollegen bei der Polizei trotz widriger Rahmenbedingungen motiviert sind und einen guten Job machen. Die Polizei hat auch bei den Menschen in der Region einen guten Ruf, oft sind die Revierpolizisten „ Freund und Helfer“. Sie kennen ihr Revier und kümmern sich um „ ihre Pappenheimer“. Das hat man ganz deutlich auch bei unserer Streifenfahrt durch Blankenfelde-Mahlow, wo es in der Vergangenheit ja besonders viele Wohnungseinbrüche gab, gespürt. Allein ein Polizeiwagen sorgt schon für ein Stück mehr Sicherheit in einem Wohngebiet.
In welchen Bereichen der Polizeiarbeit haben Sie Defizite festgestellt, was muss verbessert werden?
Die Polizeireform der rot-roten Landesregierung hat viele gute Strukturen kaputt gemacht und für viel Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingsproblematik und der Terrorgefahr habe ich meine Zweifel, ob die derzeitige Personalausstattung, die Ausrüstung und die Ausbildung bei der Brandenburger Polizei ausreichend sind .Wir benötigen starke und abrufbare Sicherheitskräfte und eine bessere Personalausstattung der Polizei. Es wird Zeit, dass Innenminister Karl-Heinz Schröter ( SPD) endlich eine fachbasierte Aufgaben-und Sicherheitsanalyse für das Land Brandenburg erstellt, die ehrlich und konkret darstellt, wieviel und wofür unsere Polizisten im Land gebraucht werden. Mehr Indianer und mehr Polizeipräsenz vor Ort und weniger Stäbe und Bürokraten in den Polizeibehörden und im Innenministerium. Es muss mehr Verantwortung und Führung auf die Polizeireviere übertragen werden. Es ist nicht nachvollziehbar, warum weit weg, in Luckenwalde oder Potsdam entschieden wird, wann und wo ein Funkstreifenwagen eingesetzt wird. Das können die Polizeibeamten in Ludwigsfelde vor Ort besser entscheiden.
Gemeinsam mit dem damaligen Ludwigsfelder Bürgermeister Frank Gerhard haben Sie für den Neubau des Polizeireviers und den Erhalt der 24 Stunden Erreichbarkeit der Polizei in Ludwigsfelde erfolgreich gekämpft. Wann wird die Polizei eine angemessene Unterkunft in Ludwigsfelde erhalten?
Kurz vor der Landtagswahl im letzten Jahr hat die Landesregierung den Bürgern in Ludwigsfelde versprochen, dass die Mietverträge für das neue Polizeidomizil noch im Jahr 2014 unterschrieben werden. Dieses Versprechen hat die Landesregierung leider gebrochen. Ich hoffe nunmehr, dass die Unterbringung der Ludwigsfelder Polizei im nächsten Jahr erfolgen kann.
Informationen: Im Polizeirevier Ludwigsfelde sind 38 Polizeibedienstete tätig. Das Durchschnittsalter beträgt 41,8 Jahre. Im Zuständigkeitsgebiet des Polizeireviers leben 40.858 Einwohner. Das Polizeirevier verfügt über 4 Funkstreifenwagen für den Revierdienst, 2 Funkstreifenwagen für den Wachdienst und 1 Gruppenwagen. Im Jahr 2013 ereigneten sich im Polizeirevier u.a. , 114 kfz- Diebstähle ( Aufklärungsquote 14,9%) 342 Fahrraddiebstähle ( Aufklärungsquote 17 %), 451 Diebstähle aus Kfz ( Aufklärungsquote 6,9%), 57 Wohnungseinbruchsdiebstähle ( Aufklärungsquote 35,1%), 25 Tageswohnungseinbrüche ( Aufklärungsquote 44%), 324 Rohheitsdelikte ( Aufklärungsquote 88%) - Quelle: Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr.521 der Abgeordneten Danny Eichelbaum und Björn Lakenmacher ( Landtagsdrucksache: 5/1157)
Quelle: Blickpunkt, 04.12.2015