Feuerwehr fehlt der Zulauf - Beratung mit dem CDU-Ortsverband Jüterbog

Für Stadtbrandmeister Tino Gausche steht fest: Um den Personalmangel bei den freiwilligen Feuerwehren auszugleichen, muss die – zum Teil bereits praktizierte – regionale Zusammenarbeit verstärkt werden. „Die Bürgermeister müssen sich zusammensetzen“, sagte er vor den Mitgliedern des CDU-Ortsverbandes, die ihre monatliche Sitzung am Donnerstag im Jüterboger Depot abhielten. Gemeinsam mit dem Ortswehrführer Lutz Selent erläuterte Gausche die Schwerpunkte der Arbeit und zog Bilanz.

Rein zahlenmäßig war 2008 mit 186 Einsätzen ein durchschnittliches Jahr (die MAZ berichtete). Auf die sinkende Zahl der Aktiven hat die Feuerwehr bereits reagiert und einen entsprechenden Alarmierungsplan ausgearbeitet.


Weil gerade für die Nachwuchsgewinnung den freiwilligen Feuerwehrleuten neben Weiterbildung und Einsätzen die Zeit fehlt, will sich die CDU in der Stadtverordnetenversammlung für eine Lösung stark machen. Danny Eichelbaum schlug vor, Fördermöglichkeiten der Arge zu prüfen und damit eine Personalstelle speziell für die Nachwuchsgewinnung einzurichten. In Nauen habe es einen solchen Beschluss bereits gegeben, berichtete Tino Gausche. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Jüterbog begrüßt man außerdem die Initiative der Stadt, den Lkw-Führerschein für Feuerwehrleute mitzufinanzieren.

Lutz Selent schilderte zudem Schwerpunkte im Einsatzgeschehen. Neben den Bundesstraßen und der Bahnlinie, auf der 95 Prozent des Güterverkehrs mit gefährlichen Stoffen unterwegs sei, nannte er die Brandgefahr auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen. Im Jahr 2008 habe es den größten Brand seit der Wende gegeben. „Die Gefahr wächst“, sagte Selent und begründete dies mit der sich ausbreitenden Vegetation und der immer gefährlicher werdenden Munition, die dort seit Jahrzehnten im Boden liegt. Jüterbog sei in die höchste Waldbrandgefährdungsklasse eingestuft. Dennoch werde es schwieriger, im Fall eines Großbrandes Hubschrauber anzufordern. Auch Entscheidungen des Naturschutzes seien aus Sicht des Brandschutzes nicht immer nachvollziehbar. (von Martina Burghardt)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 23.01.2009