Kaum Einbrüche, aber viele Fahrraddiebstähle

Polizei berichtet bei einem Diskussionsabend in Jüterbog über die Sicherheitslage im Kreissüden und den Polizistenalltag

"Hier im Süden kennen sich die Leute noch", sagt Axel Tritt. Der Hauptkommissar von der Polizeiinspektion Luckenwalde war zusammen mit der Inspektionsleiterin, Polizeioberrätin Solweig Bohn, zu einem Gespräch über die Sicherheitslage am Mittwochabend nach Jüterbog gekommen. Der Landtagsabgeordnete Sven Petke (CDU) hatte dazu eingeladen, um über die Kriminalitätsentwicklung im Jahr 2016 zu informieren und daraus Schlüsse für die eigene Politik zu ziehen. Danny Eichelbaum (CDU) war ebenfalls anwesend - genau wie besorgte Jüterboger. Sven Petke hatte sich für die Gesprächsrunde einige Schwerpunkte überlegt. So sollte es in der Auswertung vor allem um Alltagskriminalität gehen.

Ein weiterer Punkt war der Stand der Drogenkriminalität - speziell die Ausbreitung der Trend-Droge Crystal Meth in der Region. Dazu sagte Solweig Bohn: "Es ist angekommen, aber als schwerwiegendes Problem können wir es nicht bezeichnen." Im Kreisgebiet von Teltow- Fläming bleibt Alkohol weiterhin das Problem-Rauschmittel Nummer eins. "Sie fahren betrunken und das zu jeder Tageszeit", berichtet die Polizeioberrätin über unbelehrbare Autofahrer. In Folge des Drogenkonsums in Berlin kommt es aber auch in Teltow-Fläming zu Beschaffungskriminalität, dazu zählt etwa der Fahrraddiebstahl. Gern greifen Langfinger an den Bahnhöfen in Jüterbog und Luckenwalde zu. Über die Täter sagt Solweig Bohn: "Die fahren nach Berlin, verticken die Fahrräder und holen sich davon, was sie brauchen."

Die gute und schnelle Anbindung macht es den Tätern leicht. Ein anderes Problem sind Autoknacker auf dem Parkplatz am Jüterboger Bahnhof. VW und Audi sind beliebte Marken. Sven Petke hält deshalb eine Videoüberwachung des Bahnhofs für hilfreich. "Kriminalitätsphänomene wie Einbrüche zur Tageszeit gibt es in Jüterbog nicht und in Luckenwalde nur vereinzelt", sagte Axel Tritt. Das sei eher ein Problem im Kreisnorden. "Wir haben hier den Vorteil, dass wir ein Stück weit mehr aufeinander achten", sagte Petke. Ausländische Fahrzeuge oder Fremde auf dem Grundstück des Nachbarn würden noch eher auffallen. Zum Alltag für Polizisten gehört allerdings mittlerweile das respektlose Verhalten ihnen gegenüber. Das ist unter anderem erkennbar an dem häufig vorkommenden Graffiti-Schmierzug "ACAB" an Gebäudewänden - "All cops are bastards" ("Alle Polizisten sind Bastarde"). Einer davon prangt auf einem Haus gegenüber der Polizeiinspektion. Oft werden die Schriftzüge nicht entfernt. Im Gegenteil: Sie werden geduldet und sogar als Kultspruch auf dem T-Shirt akzeptiert. Eine weitere Diskussionsrunde zum Thema Sicherheit gibt es am 17. Mai um 19 Uhr in der CDU-Kreisgeschäftsstelle in Luckenwalde, Haag 11.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 11.05.2017

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