Schimke zieht erneut in Bundestag ein

Am Ende war es ein klarer Sieg: Jana Schimke (CDU) verteidigt ihr Direktmandat im Wahlkreis 62 und zieht erneut für Dahme-Spreewald – Teltow-Fläming III – Oberspreewald-Lausitz I in den Bundestag ein. Die SPD, lange Zeit erster Anwärter auf das Direktmandat, verliert sogar den zweiten Platz. An die AfD.

Dahmeland-Fläming. Jana Schimke zieht erneut für den Wahlkreis 62 in den Bundestag ein. Die CDU-Kandidatin verteidigte ihr Direktmandat im Wahlkreis Dahme-Spreewald – Teltow-Fläming III – Oberspreewald-Lausitz I. Nach Auszählung der ersten Wahlbezirke hatte sich zwar ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihr und dem AfD-Kandidaten Dietmar Ertel angedeutet, aber am Ende gewann Jana Schimke den Wahlkreis klar mit 10 Prozentpunkten Vorsprung. Sie erhielt 30,6 Prozent der Stimmen.

Der deutliche Sieg Schimkes war von Prognoseseiten im Internet vorhergesagt und auch allgemein erwartet worden, der zweite Platz Dietmar Ertels dagegen nicht. Der AfD-Mann erhielt 20,3 Prozent. Er ließ damit sowohl SPD-Frau Sylvia Lehmann (19,6 Prozent) als auch den Linken-Kandidaten Carsten Preuß (16,5 Prozent) hinter sich.

Bei den Zweitstimmen lag die CDU mit 26,9 Prozent ebenfalls vorn, verlor im Vergleich zu 2013 aber rund 10 Prozentpunkte. Die SPD, die bei der vergangenen Wahl noch mit 27 Prozent auf Platz zwei lag, erhielt diesmal nur 17,6 Prozent und verlor damit ebenfalls fast 10 Prozent. Auch die Linken büßten rund 6 Prozentpunkte ein. Großer Sieger im Wahlkreis ist die AfD, die von rund 21,1 Prozent der Menschen im Wahlkreis gewählt wurde und auf dem zweiten Platz landete.

Wahlsiegerin Jana Schimke freute sich am Abend über ihr Direktmandat, zeigte sich gleichzeitig aber erschüttert über das starke Ergebnis der Alternative für Deutschland. „Mein Sieg ist eine Bestätigung meiner Arbeit und ein Vertrauensbeweis“, sagte sie. „Aber das Abschneiden der AfD ist total erschreckend. Es zeigt sich, dass die Leute im ländlichen Raum ein anderes Empfinden haben als die in den Ballungsräumen“, so Schimke.

Damit bezog sie sich auf die Ergebnisse von AfD-Kandidat Dietmar Ertel, der besonders im ländlichen Raum gut abschnitt und in einigen Dörfern Ergebnisse von 40 Prozent und mehr erzielte. Ertel zeigte sich am Abend entsprechend zufrieden – wenngleich noch mehr über das AfD-Ergebnis in Bund und Land als über sein eigenes. „Ich habe sechs Monate für den Sieg gekämpft und mir auch Chancen ausgerechnet. Das hat nicht geklappt. Aber wir haben auf Bundesebene ein gutes Ergebnis eingefahren und uns auch gegenüber der Landtagswahl gesteigert. Jetzt hoffe ich, dass man die AfD-Wähler in Brandenburg nicht weiter so abqualifiziert wie bisher“, sagte er.

SPD-Kandidatin Sylvia Lehmann war die Enttäuschung deutlich anzumerken – über ihr eigenes Ergebnis, über die Zahlen der SPD auf Bundes- und Landesebene und über das Abschneiden der Rechtspopulisten. „Das Ergebnis ist katastrophal und erschreckend. Ein fürchterlicher Abend für uns und die Demokratie“, sagte sie.

Auch Carsten Preuß war nicht nach Feiern zumute. „Sechs Prozent zu verlieren ist enttäuschend, aber dass die AfD vorbeigezogen ist, wiegt schwerer“, so der Linken-Kandidat. Ähnlich reagierte Gerhard Kalinka auf die Zahlen seiner Grünen: „Wir müssen überlegen, weshalb wir die Menschen nicht erreichen. Enttäuschender als unser Ergebnis ist aber das der AfD.“

Gute Laune hatte dagegen FDP-Mann Rico Kerstan. Ihm gefiel sowohl sein Erststimmenergebnis als auch das noch höhere Zweitstimmenergebnis der FDP, das mit 7,4 Prozent sogar deutlich über dem Landesschnitt lag. „Vor vier Jahren hatte ich einen schwarzen Tag, heute ist ein schöner Tag“, so Kerstan. Von Oliver Fischer

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 25.09.2017

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