Diskussion über Verkehr, Fachkräfte und Flüchtlinge - Parteichef Ingo Senftleben beim CDU-Stammtisch im Webhaus Kloster Zinna

„Meine Ideen für Brandenburg“ lautete das Thema, unter dem am Mittwochabend Ingo Senftleben, CDU-Landesvorsitzender und Chef der Landtagsfraktion, im Webhaus Kloster Zinna zum Stammtischgespräch auftrat. Mitgebracht hatte er den eigenen Familientisch. „An dem habe ich schon zusammen mit meinem Großvater gesessen“, sagte der 43-Jährige. Das Prinzip klarer Worte statt langer Reden, dass am Familientisch gut funktioniere, müsse doch auch in der Politik funktionieren. Alles dürfe ausgesprochen werden, aber nach 90 Minuten sei Schluss, denn was bis dahin nicht geklärt sei, ließe sich in dem Augenblick eben nicht klären. Was die Offenheit betraf, hatte sich der Fraktionschef nicht zu viel versprochen.

Ob bei Schulpolitik- und Verkehrspolitik, beim Fachkräftemangel in den Verwaltungen oder bei den Auswirkungen der unkontrollierten Zuwanderung - ein Blatt vor den Mund nahm niemand. „Beim Thema Heimat kann ich nur sagen: Das Land ist Schuld, dass unsere Heimat zerstört wird“, machte ein Klosteraner seinem Ärger über die fehlende Ortsumfahrung Luft. Brandenburgs einstiger CDU-Innenminister Jörg Schönbohm habe sich kein einziges Mal für die Ortsumfahrung eingesetzt, obwohl diese bereits 2004 vom Bund als dringlich eingestuft wurde. Daran, dass sich die Einwohner damals leider selbst untereinander nicht einig waren und eben deshalb keine Ortsumfahrung geplant wurde, erinnerte ein anderer Zuhörer. Dass es trotz der inzwischen erkannten Notwendigkeit einer Umfahrung noch immer keine baureife Planung gebe, liege am Fachkräftemangel, erläuterte Senftleben, der dem Land an diesem Abend auch in anderen Bereichen mangelnde Voraussicht attestierte. Denn der Mangel an Fachleuten betrifft nicht nur die Verwaltungen, sondern reicht bis zu fehlenden Erziehern, Lehrern und Polizisten. Viel zu lange, so Senftleben, sei man von einem schrumpfenden Land ausgegangen: „Jetzt zeigt sich: Brandenburg ist ein Wachstumsland.“ Eine gewisse Mitverantwortung seiner Partei gestand Senftleben ein. Am hitzigsten wurde die Diskussion beim Thema Zuwanderung. „Die Angst vor den Folgen sei das, was die Menschen derzeit am meisten bewege und wovor die Politik am meisten die Augen zumache“ meldete sich ein Zuhörer zu Wort. Dass wirtschaftliche Existenzangst nichts mit den Flüchtlingen zu tun habe, machte eine andere Zuhörerin deutlich. [,,,]

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung,15.06.2018

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