CDU und SPD vertreten künftig den Norden von TF im Landtag

Trotz deutlichem Sieg: Direktkandidat Helmut Barthel (SPD) holt nicht überall die meisten Stimmen. Über die CDU-Landesliste schafft es auch Danny Eichelbaum erneut in den Landtag. Der Wahlkreis ist ein durchschnittliches Abbild von ganz Brandenburg.

Ludwigsfelde Der Wahlkreis 23 (Am Mellensee, Großbeeren, Ludwigsfelde, Nuthe-Urstromtal, Trebbin) ist wohl das Gebiet in Teltow-Fläming, das am ehesten dem brandenburgischen Durchschnitt entspricht. Am Sieg der SPD änderten auch die leichten Stimmverluste (-4,1 Prozent) nichts. Dahinter die AfD mit über 20 Prozent und starkem Zuwachs; die CDU wird drittstärkste Kraft. Die Linken fallen hinter die Grünen zurück, die Freien Wähler schaffen die Fünf-Prozent-Hürde. Das alles ist auch auf Landesebene am Sonntag genauso eingetreten. Sogar die Wahlbeteiligung liegt nur ein Prozent über dem brandenburgweiten Wert.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass der Wahlkreis genauso wie das gesamte Land eine Mischung aus wachsenden Städten wie Ludwigsfelde und ländlichen Gemeinden wie Nuthe-Urstromtal oder Am Mellensee ist.

Kein Wunder, dass es für den gewählten Direktkandidaten Helmut Barthel (SPD) nicht nur „eine Ehre“, sondern „zugleich eine Verpflichtung“ ist, seinen 47.400 Wähler großen Heimatwahlkreis mit „vernünftiger Politik“ im Landtag zu vertreten. Er hat sich unter anderen einen 30-Minuten-Takt für die Anhalter Bahn und einen schnellen Lückenschluss zwischen Kreisnorden und -süden im Radwegenetz auf die Fahnen geschrieben.

AfD-Mann Ertel vor allem auf dem Land stark

Trotz deutlichem Sieg kann Barthel nicht in allen Gemeinden die meisten Stimmen holen. AfD-Konkurrent Dietmar Ertel liegt in den Gemeinden Am Mellensee und Nuthe-Urstromtal vorn – in diesen Kommunen ist auch die Wahlbeteiligung insgesamt am höchsten im ganzen Wahlkreis 23.

In seinem Heimatort Lüdersdorf (Trebbin) erzielt Ertel mit 45,5 Prozent sogar das stärkste Ergebnis für die AfD im gesamten Landkreis. Weil er auf der Landesliste seiner Partei aber nicht weit genug oben steht, wird Ertel nicht im neuen Landtag sitzen.

Stattdessen hat ein anderer Kandidat aus dem Wahlkreis 23 den Einzug ins Parlament geschafft. Danny Eichelbaum (CDU) erzielt mit 18,2 Prozent (-4,8 Prozent gegenüber 2014) von den drei CDU-Direktkandidaten in TF immerhin noch das beste Ergebnis. Auf Listenplatz 14 schafft er es haarscharf in den neuen Landtag.

Eichelbaum zieht über CDU-Landesliste ein

Eichelbaum freut sich zwar über das dritte Mandat in Folge. Dennoch sei das Wahlergebnis seiner Partei insgesamt enttäuschend. „In der Endphase des Wahlkampfes sind wir mit unseren Themen bei den Wählern nicht mehr durchgedrungen“, erklärt er am Montag nach der Wahl, „ es gab nur noch ein Thema, die AfD als stärkste Partei zu verhindern.“

Eichelbaum spricht sich nun für eine Regierungsbeteiligung der Union aus – damit hätte er auch die besten Chancen, seine Wahlversprechen für die Region in die Realität umzusetzen, unter anderen die Anbindung des Radwegenetzes im Kreisnorden an die Fläming-Skate und die Verhinderung einer dritten Start- und Landebahn am BER.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 03.09.2019

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