Sven Petke unterstützt LIGA-Forderung nach besseren Personalschlüsseln
- 06. April 2009
Pünktlich um acht Uhr morgens war Herr Petke in der Kita erschienen und hatte sich „zum Dienst gemeldet“. Keine Sonder- oder Beobachtungsstellung wollte er, sondern einmal ganz normal mitmachen, was und wie es eine Krippenmitarbeiterin macht. Natürlich war diese Arbeit – trotz seiner eigenen persönlichen Erfahrungen als Vater von drei Kindern zwischen zwei und neun Jahren – eine neue Erfahrung für ihn. Denn es waren ja alles unbekannte Kinder, die er in der Gruppe von Frau Doris Bischoff kennen lernte. Aber er war nicht nur willig, sondern wurde auch schnell warm mit den Kindern, so dass er genauso schnell merkte, dass man ein Vielhänder sein müsste, um alles was man als notwendig zu machen selber sieht, oder was Frau Bischoff ihn zu tun bat, erledigen zu können. Frau Bischoff nahm ihn gerne in die Pflicht, was man sah, als die Presse nach der Mittagspause der Kleinsten des Hauses kurz für Foto und Film zugelassen wurde, wie sie ihn wieder voll einspannte, als die Essen- und Trinkenversorgung für die Vesper anstand. Und ihm machte es sichtlich Freude.
Aber in der Mittagsruhephase, als die Krippenkinder ihren Mittagsschlaf hatten, fand sich Herr Petke mit der Leiterin der Integrations-Kita, Frau Elvira Zimdahl, der DRK-Kreisverbands Kita-Fachkoordinatorin, Frau Dagmar Wildgrube, und dem Kreisvorsitzenden Harald-Albert Swik zu einem Gespräch zur Kita-Situation im Land Brandenburg zusammen, um sich von den Fachleuten die Probleme und LIGA-Vorschläge zur Verbesserung der Lage anzuhören.
Das Bundesland Brandenburg, das von der Anzahl der Kinderkrippen immer positiv mit an der Spitze der Bundesstatistik rangiert, hat – wenn man sich aber die Realität der Mitarbeiterzahlen anschaut – den schlechtesten Personalschlüssel im Kinderkrippenbereich von allen Bundesländern: Sieben Kinder kommen hier auf eine Krippenmitarbeiterin. Die aktuelle Statistik de Deutsche Jugend-Instituts (DJI) spricht sogar von 7,8 Kleinkindern, während in Rheinland-Pfalz eine Mitarbeiterin in der Kinderkrippe nur 4,2 Kinder versorgen muss.
Im Ergebnis teilt Herr Petke die Forderung der LIGA der Wohlfahrtsverbände im Land Brandenburg, die Personalschlüssel zu verbessern, weil in den Kindertagesstätten die wichtige Grundlagen für die ganze weitere Persönlichkeitsentwicklung und die bildungsmäßigen und sozialen Fähigkeiten geleistet und gelegt werden. Auf seine konkrete Frage, was denn die Kita-Leiterin machen würde, wenn sie einen besseren Personalschlüssel hätte, ob sie dann eher die Mitarbeiterstunden erhöhen würde oder neue Kräfte einstellen würde, war die klare Antwort von Frau Zimdahl: wir würden neue Mitarbeiter einstellen, denn wir brauchen mehr Hände für die Arbeit.
Um 15 Uhr verabschiedete sich Herr Petke von den Kindern und seiner Kita“kollegin“ Doris Bischoff, mit dem Versprechen, diesen Tag nicht nur nicht zu vergessen, sondern auch damit, dass er dessen Erlebnisse und Ergebnisse mit in seine politische Arbeit in Potsdam nehmen werde, um sich in seiner Partei und im Landtag für einen besseren Kita-Personalschlüssel einzusetzen.
gez.
Harald-Albert Swik