Teltow-Fläming fällt weiter ab - Ergebnis schlechter Politik
- 29. Dezember 2011
Als Randnotiz wurde es nur kurz wahrgenommen. Der Landkreis Teltow-Fläming ist erneut im bundesweiten Landkreisvergleich der Zeitschrift Fokus Money abgerutscht. War der Landkreis 2007 noch auf Rang 1 aller Brandenburgischen Landkreise so ist er 2011 auf Rang 8 abgefallen. Die direkten Landkreisnachbarn haben sich gehalten oder sogar verbessert. Der Landkreis Dahme-Spreewald war 2007 Zweiter und hat jetzt den 1. Platz belegt. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark war Dritter und hat sich auf den 2.Platz vorgearbeitet.
Ein Landkreis der 8 Plätze abfällt, ist in der bundesweiten Studie eher selten, hat aber zumeist hausgemachte Gründe. In Teltow-Fläming sind die Gründe sehr einfach. "Kaum Ideen, und die noch schlecht umgesetzt. Wir leisten uns seit Jahren eine Wirtschaftsförderung (SWFG), die ihren Namen nicht verdient. Hier wird eine Menge Geld verschwendet. Wenn man sich die erfolgreichen Unternehmensansiedlungen, ob in Ludwigsfelde, Zossen oder Großbeeren, der letzten Jahre anschaut, so sind die meisten ohne Beteiligung der SWFG durchgeführt worden. Die Gemeinden und Städte haben es selber gemacht und dies mit größerem Erfolg," so der CDU Vorsitzende Dirk Steinhausen aus Großbeeren, der auch stellvertretender Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung in Teltow-Fläming ist. Doch trotz dieser positiven Einzelbeispiele haben sich die Zahlen des Landkreises negativ entwickelt.
Das Investitionsklima hat sich verschlechtert. "Ein Wachstumsmotor, nämlich der Mittelstand, wird sträflich vernachlässigt", bemerkt der Landesvorsitzende der MIT Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung, Hermann Kühnapfel, der auch einer der größten Kritiker der SWFG und der Geldvernichtungspolitik unseres Kreises ist.
In den letzten Jahren hat der Landrat zu häufig die Hände in den Schoss gepackt und nichts mehr getan. "Es wird Zeit für eine neue Offensive, um die Wirtschaftsleistung im Landkreis zu erhöhen. Wir haben gute Voraussetzungen, man muss sie nur nutzen. Nach vier Jahren Stillstand, brauchen wir anstelle von dummen Geschwätz, ehrliche Arbeit und Engagement, fordern die beiden Mittelständler. Ihre kurze Formel an den Landrat gerichtet, lautet: "mehr Arbeiten, mehr Ideen und mehr Engagement, sowie den Mittelstand einzubinden und zu unterstützen." Der Mittelstand, der über 70% aller Arbeits- und Ausbildungsplätze stellt, wird von Rot-Rot nicht ausreichend wahrgenommen und hat zu wenig politische Rückendeckung. Das beweist die jüngst im Land verabschiedete Gesetzesänderung zur kommunalen Daseinsvorsorge, die gegen alle Widerstände aus den Verbänden und der MIT Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung in Brandenburg durchgesetzt wurde. Die MIT warnt hier vor negativen Auswirkungen auf den Mittelstand und den regionalen Arbeitsmarkt.