Wunsch nach Ruhe und Kontinuität - Probleme von Schule zu Schule unterschiedlich

Der CDU-Abgeordnete Danny Eichelbaum besuchte in den vergangenen Wochen 12 Schulen seines Wahlkreises. Über seine Eindrücke sprach mit ihm Fred Hasselmann.


MAZ: Warum dieser Schulbesuchmarathon eines Politikers? Es stehen doch gar keine Wahlen an?

 

Danny Eichelbaum: Ich wollte mir einfach einen Eindruck verschaffen, mit welchen Problemen die Schulen in meinem Wahlkreis zu kämpfen haben. Immer wieder hat Brandenburg bei Bildungsvergleichen schlecht abgeschnitten.


Wo waren Sie überall?

 

Eichelbaum: In insgesamt 12 Grund- und Oberschulen in Teltow-Fläming, von Ludwigsfelde und Trebbin bis Mellensee und Nuthe-Urstromtal. Ich habe mir jeweils ein bis zwei Stunden Zeit genommen, mir den Zustand und die Ausstattung der Schulen angeschaut und mit den jeweiligen Schulleitern und Lehrern gesprochen.


Und welche Eindrücke haben Sie mitgenommen? Alles im Lot oder gibt’s das große Jammern?

 

Eichelbaum: Weder, noch. Ich habe viel zugehört und erfahren, dass es durchaus Unterschiede gibt, wie sich die jeweiligen Schulträger für ihre Einrichtungen engagieren. Ich habe hochmotivierte Lehrer erlebt, aber auch engagierte Elterninitiativen und Fördervereine, ohne die der Schulbetrieb gar nicht möglich wäre.


Also doch alles in Butter?

 

Eichelbaum: Leider nicht. Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) unternimmt zu wenig gegen die bekannten Defizite. Die Schulen verfügen über zu wenig Lehrer um Unterrichtsausfälle zu vermeiden. In Großbeeren beispielsweise benötigen wir dringend eine Erhöhung der Vertretungsreserve. Andere Schulen, wie z.B. die Grundschule in Trebbin, stehen vor anderen Herausforderungen.


Welche?

 

Eichelbaum: Um den Übergang von der Kita zur Grundschule reibungslos zu gewährleisten, sind ein besserer Datenaustausch und eine stärkere Verzahnung der der Bildungsplanung von Grundschulen und Kitas notwendig.


Wie lautet Ihr Fazit nach der Schultour?

 

Eichelbaum: Die Schulen wollen endlich mehr Kontinuität und Ruhe und sich nicht ständig mit neuen bürokratischen Verwaltungsrichtlinien herumschlagen müssen. Und sie wollen eine Ausstattung – sowohl personell wie auch materiell – mit der ein ordentlicher Unterricht gewährleistet werden kann.

 


Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 29.09.2010