CDU-Chef Senftleben in Diedersdorf: „Wir müssen uns inhaltlich breiter aufstellen“

Die CDU muss sich inhaltlich breiter aufstellen und Konzepte in vielen Politikbereichen finden. Das forderte der Vorsitzende der Brandenburger CDU, Ingo Senftleben, beim politischen Frühschoppen auf Schloss Diedersdorf. Eingeladen hatten ihn seine Parteifreunde aus Großbeeren.

Diedersdorf. Erst Wasser, dann Bier. An diese Regel hielt sich Ingo Senftleben, CDU-Fraktionsvorsitzender im Brandenburger Landtag und Landesvorsitzender seiner Partei, am Sonnabend beim zweiten politischen Frühschoppen, zu dem die CDU Großbeeren und die Junge Union in die alte Schmiede auf Schloss Diedersdorf geladen hatten.

Denn neben den kulinarischen Genüssen stand zuerst Politik auf der Karte. „Wir müssen uns inhaltlich breiter aufstellen“, forderte der CDU-Landeschef. Zu den Kernthemen, wie der inneren Sicherheit, müssten mehr Sachgebiete besetzt werden. Als Beispiel führte der Oppositionsführer im Landtag die Bildungs- und Sozialpolitik an, auch im Hinblick auf die Landtagswahlen 2019. Unter dem Vorsitz von Michael Schierack wird ein Gremium einberufen, um ein neues Parteiprogramm zu entwerfen. „Strategisches Wahlpaket“ nennt das Senftleben. Bei den älteren Wählern und Frauen konnte seine Partei bei der letzten Wahl nicht so gut punkten.

Bildungspolitische Aspekte fanden auch unter den Mitgliedern der Jungen Union ein besonderes Interesse. Die frisch gebackene Vorsitzende der Jungen Union Teltow-Fläming, Lee-Ann Beeck, stellte die Frage, wie die CDU die Bildungspolitik im Land gestalten wolle. Zudem ging es ihr um die Frage, wie man mit dem „Phänomen“ AfD umgehen solle.

„Die Grundlagen der Bildung werden im Kindergarten und in der Grundschule gelegt“, sagt Senftleben. Er ist für einen Paradigmenwechsel in der Grundschulbildung. Der lautgetreuen Rechtschreibung, dem Schreiben nach dem Gehör, will sich die Partei entgegen- stellen. Er ist für die Wiedereinführung der Fibel. „Wir sollten die Themen definieren“, sagt Senftleben, auch mit Blick auf die AfD. „Wir sind deutlich besser aufgestellt.“ Dem pflichtete auch Detlef Helgert bei, CDU- Vorsitzender in Ludwigsfelde. „Wir müssen uns stellen durch Anwesenheit und uns nicht verstecken“, findet er. Mike Schuster, Vorsitzender der Jungen Union in Großbeeren, stimmte zu: „Wir sollten keinen Kuschelkurs mit dieser Partei fahren oder uns rhetorisch anbiedern“, meint er. Stattdessen müssten die Bürger inhaltlich abgeholt werden. Der Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum betonte: „Wir müssen nicht so tun, als wenn es um den Untergang des Abendlandes geht.“ Vielmehr sollten die positiven Aspekte und die Erfolge herausgearbeitet werden.

Ingo Senftleben sieht die politischen Herausforderungen als Chance, wie er betonte. Gerade schwierige Zeiten seien geeignet, den parteilichen Zusammenhalt zu stärken. Er plädiert dafür, sich lösungsorientiert zu verhalten. Er könne die Bayern verstehen, wenn sie sich für eine Minderung der Flüchtlingszahlen einsetzen, sagte er. Auch die Angst der Bürger versteht er. Er möchte das Vertrauen in den Rechtsstaat, in die Polizei und die Justiz stärken. Er fordert eine verbesserte Polizeistruktur und eine vermehrte Einstellung von Beamten für Brandenburg. Von Krischan Orth

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 14.03.2016

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