Runder Tisch zur Kinderarztversorgung im Süden Brandenburgs – eine Region kämpft für ihre Kinder
- 31. Juli 2025

Auf Einladung von Landrätin Kornelia Wehlan fand heute in Luckenwalde ein Runder Tisch zur angespannten kinderärztlichen Versorgung im Süden des Landkreises Teltow-Fläming statt.
An dem Gespräch nahmen unter anderem Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der südlichen Kommunen, Vertreter der KMG Klinik Luckenwalde, der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), des MVZ Richter sowie politische Mandatsträgerinnen und -träger teil.
Der Anlass ist ernst: Von derzeit vier praktizierenden Kinderärzt:innen in der Region wird ab dem 1. Januar 2026 voraussichtlich nur noch eine Praxis bestehen bleiben. Rund 1.500 Kinder sind betroffen – viele Eltern machen sich große Sorgen um die medizinische Betreuung ihrer Kinder.
„Die Situation ist dramatisch. Wenn wir jetzt nicht handeln, steht der ganze Süden des Landkreises ab dem 1. Januar 2026 ohne kinderärztliche Versorgung da – das ist nicht hinnehmbar.“, erklärte der Vorsitzende des Kreistages Danny Eichelbaum, der an der Gesprächsrunde teilnahm.
Kritik übte Eichelbaum am Verhalten des Brandenburger Gesundheitsministeriums:
„Dass sich kein einziger Vertreter des Brandenburger Gesundheitsministeriums heute blicken ließ, obwohl eine Einladung vorlag, ist ein Armutszeugnis. Das zeigt leider: Die Brandenburger Landesregierung lässt die ländlichen Regionen beim Thema: ärztliche Versorgung alleine.“
Trotzdem konnten heute erste konkrete Schritte zur Entschärfung der Lage identifiziert werden:
- Die KVBB wird eine gezielte Anzeigenkampagne starten, um Kinderärzte für die Region zu gewinnen.
- Der Landkreis und die betroffenen Kommunen stellen u.a. Wohnraum für interessierte Bewerber zur Verfügung.
- Bestehende Praxen erweitern ihre Akutsprechstunden zur kurzfristigen Unterstützung.
- Die KVBB erkennt einen Sonderbedarf zur Ausweisung zusätzlicher Kinderarztstellen im Süden des Landkreises an.
„Unsere Region hält zusammen. Das haben wir heute gesehen. Aber die strukturellen Probleme können wir nicht alleine lösen. Das Brandenburger Gesundheitsministerium muss jetzt handeln, die ärztliche Versorgung im Landkreis sichern und endlich Verantwortung übernehmen.“ so Eichelbaum abschließend.
Im Koalitionsvertrag haben SPD und BSW vereinbart: „Die Brandenburgerinnen und Brandenburger müssen sich überall im Land auf die medizinische und pflegerische Versorgung verlassen können. Das oberste Ziel ist eine vollwertige medizinische Versorgung vor Ort, sowohl im stationären wie ambulanten Bereich.“ Jetzt müssen den Worten auch Taten folgen.